Unser ehemaliger Pfarrer Richard Kühnel verstorben

Kurz vor seinem 82. Geburtstag ist unser früherer Pfarrer Richard Kühnel nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben. Viele Jahre lebte er in Wackersdorf und verbrachte die letzte Zeit seines Lebens im Altenheim in Maxhütte-Haidhof. Kühnel hinterlässt seine zwei Söhne und seinen Zwillingsbruder Hartmut, der ebenfalls als Pfarrer tätig war.

Richard Kühnel, geboren 1942 in Breslau, stammte aus einer musikalischen Familie – sein Vater war Konzert-Cellist, seine Mutter Kindergärtnerin. Nach dem Zweiten Weltkrieg zog die Familie nach Bayern. 1964 machte Richard Kühnel in München Abitur, bevor er in Neuendettelsau, Hamburg und Erlangen Theologie studierte.

Über die Vikarstationen Coburg und Schweinfurt führte ihn 1974 sein beruflicher Weg auf seine erste Pfarrstelle nach Waltenhofen bei Kempten im Allgäu. 1983 wechselte er nach Eching bei München, wo er 15 Jahre lang als Pfarrer wirkte und die Gemeinde prägte. Im Jahr 1998, im Alter von 56 Jahren, zog es ihn schließlich nach Schwandorf, nachdem die Stelle des Pfarrers durch den Wechsel von Friedrich Hohenberger nach Regensburg vakant geworden war.

In der weitläufigen Kirchengemeinde Schwandorf übernahm Richard Kühnel die Verantwortung für die Bereiche Wackersdorf und Steinberg. In seiner Zeit in Schwandorf arbeitete Kühnel eng mit seinen Pfarrkollegen Siegfried Stelzner, später Dekan von Landshut, und Arne Langbein zusammen. Besonders geschätzt wurde er für seine einfühlsame Seelsorge und seine Fähigkeit, Menschen zu begleiten.

Zu seinen persönlichen Hobbys zählten das Lesen von Krimis, das Sammeln ausgefallener Krippen sowie das Tennisspielen und Skifahren – wobei ihn ein schwerer Skiunfall  nicht daran hinderte, seine Leidenschaft für den Wintersport weiter zu pflegen.

Nach neun Jahren auf der zweiten Pfarrstelle ging Richard Kühnel 2007 im Alter von 65 Jahren in den Ruhestand. Doch auch nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst blieb er der Gemeinde verbunden. In Wackersdorf lebend, half er weiterhin regelmäßig in der Seelsorge aus. Als Pfarrer im Ruhestand setzte er sich besonders für den Diakonieverein Schwandorf ein, dessen erster Vorsitzender er viele Jahre war.

Bei seiner Verabschiedung 2008 zog Kühnel als Fazit seines langen seelsorgerischen Wirkens folgende Bilanz: "Was mich immer getragen hat und trägt, ist das Wort, die Vergebung und die Gemeinde." Diese Worte spiegeln seinen tiefen Glauben und seine unermüdliche Hingabe an seine Aufgabe als Seelsorger wider.

Die evangelische Kirchengemeinde Schwandorf wird Richard Kühnel in dankbarer Erinnerung behalten und ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Thomas Dobler